Das ausgebüxte Huhn

Wie schon so oft, hat es auch diesmal ausgesprochen harmlos angefangen: Wir zwei – nach ziemlich genau 2 Jahren Wartezeit – endlich unterwegs mit unserem eigenen Camper Richtung England, Schottland und (Nord)Irland. Eine kleine Klammerbemerkung zum soeben erwähnten Fahrzeug ….. und in Anlehnung an den Protagonisten einer allseits bestens bekannten Kino-Filmreihe:

«Gestatten, mein Name ist Bus. Columbus.»

Merci Hans-Jakob für den so gelungenen Schriftzug!

Enfin bref: Auf unserem Weg nach Hoek van Holland (Columbus erachtete die Fähre Calais-Dover als zu gewöhnlich), machten wir einen Übernachtungshalt auf einem Bauernhof. Was es da alles zu sehen gab? Haufenweise Rinder, Schweine, Gänse, Hühner und hausgemachte Glace (ein Becher davon reichte natürlich nicht, um den Gluscht zu stillen… es waren aber auch cheibe chlini Becher).

Und dann dieses eine, vorwitzige Huhn, welches sich offenbar in der Menge seiner Artsgenossinnen nicht mehr wohl fühlte und den Weg in die Freiheit einschlug. Warum, wissen nur die Hühner. Dabei hätte es doch auf diesem grossen eingezäunten Feld weiss Gott mehr als genug Platz gehabt. Nur hat es bei seiner Flucht nach vorne die Rechnung ohne uns zwei pflichtbewusste Schweizer gemacht. Wir geben alles.

Eine halbe Stunde später: Das Huhn ist immer noch auf freiem Fuss und wir beschliessen einstimmig das Scheitern unserer selbst auferlegten Mission «Huhn zurück zu den anderen». Die Bäuerin nimmt unsere Ausführungen und Erklärungen gelassen entgegen und meint: «Oh, wie lieb von Ihnen, tausend Dank für Ihre Bemühungen! Aber wissen Sie, das Huhn macht das immer wieder. Und bei Einbruch der Dunkelheit setzt es sich dann jeweils brav auf das Treppchen und lässt sich widerstandslos in den Hühnerstall bringen.»

So geht das (würde Maloney wohl jetzt sagen). Und wir? Sind um eine Huhn-Erfahrung reicher 🙂

Titelfoto: Lawenham