Gute Beziehungen

Gute Beziehungen

25. November 2025 3 Von Silvernomads

Ein Windstoss nützt die Gelegenheit und der frisch gesprayte Sommerhut segelt lautlos vom Balkon in den Garten. Dort angekommen, kümmert sich subito und erbarmungslos unser Rasenroboter um ihn. Was zu einer ziemlich verhürscheten Version dieses Teils führt. Immerhin widerfährt den anderen Kleidungsstücken nicht das gleiche Schicksal.
Wer schon mal dort war, weiss: Ferien in Kenia sind mit etwas Vorbereitungsaufwand verbunden: Abklären der Impfsituation, Malaria-Prophylaxe, Reiseapotheke anpassen, Visum besorgen etc. etc. Und eben: Kleider einsprayen, um das Risiko einer alllfälligen Malaria-Infektion auf ein Minimum zu reduzieren. Da Fredi vor langer Zeit schon mal heftig daran erkrankte, sprayen wir und dies nicht zu knapp. Inkl. Sonnenhüte. Afrika wir kommen!

Feststellung Nummer eins: Wären da unsere Freunde Gaby und Jürg mit ihren Kenia-Beziehungen nicht, hätten wir uns kaum nochmals nach Afrika aufgemacht. Trotzdem brauchte es keine Überredungskunst und der Wille, als Quartett dieses Abenteuer Wirklichkeit werden zu lassen war gross. Blieb schlussendlich nur noch die Frage, wer von uns vieren denn bei den erlaubten 15 kg Freigepäck bei den Inlandflügen das Brändi-Dog mitnimmt.

Feststellung Nummer zwei: Noch heute fällt es nicht leicht, den Reichtum und die Fülle an Erlebnissen während unserem mehrtägigen Aufenthalt im Olimba Mara Camp in Worte zu fassen. Da war einerseits die herzliche Gastfreundschaft, mit welcher wir empfangen wurden, die authentische Unterkunft, das gute Essen, die familiäre Athmosphäre und die fröhlichen Abende. Andererseits die hautnahen Begegnungen mit Löwen und Leoparden, die entweder im Schatten unseres Autos kurz Platz nahmen, um unser Auto herum oder unten durch spazierten. Die unzähligen Herden von Zebras, Gnus, Gazellen und Antilopen. Die zwei Geparde, die Büffel, die Nashorn-Mama mit ihrem Jungen im Schlepptau, die Giraffen, die Elefantenfamilie mit ihrem jüngsten Mitglied in der Mitte, die Hyänen, Nilpferde und Krokodile. Hätten wir es bezüglich dieser erlebten Vielfalt noch besser haben können? Wohl kaum.

Feststellung Nummer drei: Diani-Beach erwartete uns nach unseren Safari-Abenteuern (inkl. langwierigen und gleichzeitig von ausgelassener Heiterkeit geprägten Verhandlungen um die besten Preise für Holzgiraffen) mit schwül-heissen Temperaturen. Viel mehr als völlig entspannt den Liegestuhl zu geniessen, zu lesen, die Ebbe und die hereinkommende Flut zu beobachten, einen Tag einen Schnorchel-Ausflug zur Wasini-Insel zu organisieren, Massage-Dienste in Anspruch zu nehmen sowie die „Afternoon tea time“ nicht zu verpassen, lag nicht drin.

Feststellung Nummer vier: Es geht in der Tat nichts über gute Beziehungen: Angefangen bei Jürg und Gaby und deren Beziehung zu Julie, einer der Mitbegründerinnen des Olimba Mara Camp. Sie kennt schlicht und ergreifend immer und überall die richtigen Personen: Angefangen von Silas, der uns am Flughafen in Nairobi abholt, hin zu Dickson, dem besten aller Fahrer und Führer durch die Maasai Mara, bis zu Kennedy, der uns in Diani am Flughafen zum Hotel bringt. Oder Saidi, der unserem Quartett jeden Morgen treu vier Liegestühle an bester Lage reserviert und Jane, welche uns in ihrer kleinen Hütte am Strand mit ihren Massagekünsten verwöhnt. Danke Julie, danke Olimba Mara Camp. In jeder Hinsicht ein unvergessliches Erlebnis mit dem Verdikt: Sehr empfehlenswert!

Schlussbemerkung Nummer eins: Natürlich spielten wir auch Brändi-Dog. Vorzugsweise am Abend bei einem Drink. Dass die Männer so gut wie immer gewonnen haben, verdanken sie den Frauen: Die haben sie gewinnen lassen😉.

Schlussbemerkung Nummer zwei: Das Malheur mit meinem Sonnenhut und unserem gefräsigen Rasenroboter hat der beste aller Ehemänner in verdankenswerter Weise mit unserer Nähmaschine wieder behoben, sodass das Utensil mit nach Afrika durfte😊.