Von Übergewicht, Weingläsern und Haarbürste

Nun ist Röbeli also gepackt – alles drin, was er und wir für die nächsten Monate brauchen. Bevor es soweit war, kam er jedoch noch in den Genuss eines mehrtägigen Aufenthaltes in einer Citroën-Garage: Die brandneue Starterbatterie war nämlich defekt und musste ersetzt werden.

Vor knapp einer Woche dann die Fahrt auf die Müve-Waage, vollgetankt mit Diesel und Wasser. Mehr als 3,5 Tonnen sollten es ja nicht sein, uns zwei inbegriffen. Womit wir schon beim Thema Übergewicht wären. Röbeli ist zu schwer. Was ist einfacher: Die Silbernomadin auf strenge Diät setzen oder nur eine anstatt zwei Gasflaschen mitnehmen und mit halbvollem Wassertank losfahren? Affaire à suivre.

Denn jetzt war erst mal höchste Zeit für eine erste Testfahrt mit Übernachtung. Sie führte uns am letzten Samstag über den Gotthardpass nach Cureggia. In vertretbarer Nähe zu unserem Lieblingsgrotto fanden wir den geeigneten Übernachtungsplatz am Waldrand. Das erste Apéro war nahezu perfekt mit kühlem Wein…. es fehlten lediglich die Weingläser. Wir, die wir mit echten Weingläsern in Australien’s Outback die Canning-Stock-Route und die Simpson-Wüste durchquerten. Wir, die wir damals den skeptischen und irritierten Blicken unserer camping-erfahrenen Freunde Daniela & Andy keine Beachtung schenkten und auf die Mitnahme von echten Gläsern um keinen Preis verzichten wollten – wir stossen bei unserem ersten Röbeli-Apéro mit Plastic-Trinkbechern an. Was für ein Stilbruch. ….

Und so wurde die Liste mit all den Dingen, die noch unbedingt mitmüssen, immer länger. Übergewicht hin oder her. Dass die Haarbürste auch fehlte, merkten wir erst am nächsten Morgen – nach einer übrigens durchwegs wohlig und angenehm verbrachten ersten Nacht in unserem Autohäuschen. Was durchaus auch an der Menge Rotwein im Grotto gelegen haben könnte.