I han es Zündhölzli aazündt …

I han es Zündhölzli aazündt …

13. Juni 2022 2 Von Silvernomads

… ja und nur schon das wäre ein eigener Blog-Eintrag wert gewesen, denn immerhin waren wir in Jönköpping. Du meine Güte, wo liegt denn dieses Jönköpping und was gibt es dort zu sehen? Genau das dachten wir auch. Heute wissen wir: In Jönköpping wurde am 28. April 1845 die erste Schachtel Zündhölzli verkauft. Zündhölzli werden aus Espenholz hergestellt und ein einziger Espenstamm reicht für die Produktion von ca. 370’000 Stück.  Auch wenn wir nicht in jedem Fall sonderlich museumsaffin sind: Dieses «Streicholz-Museum» war jetzt ein echter Knüller.

Aber eigentlich wollte ich über etwas anderes berichten, nämlich über unseren Halt in Uppsala: Es regnete. Nicht nur ein bisschen, es goss in Strömen. In unserem Reisehandbuch war nachzulesen, dass in der Uni-Bibliothek die «Silberbibel» zu begutachten sei. Silber, weil die Schriftzeichen mit silberner Tinte auf purpurfarbiges Pergament geschrieben wurden. Also los, bestens ausgerüstet mit Regenschirm und Sandalen (damit das Regenwasser gleich wieder abfliessen kann) Richtung Uni-Bibliothek. Wo man uns mitteilte, dass die Silberbibel kürzlich in die Stadtbibliothek überführt worden sei. Dort eingetroffen war zu erfahren, dass dieses Kunstwerk tatsächlich hier ist, die Besichtigung aber nur zwischen 12.00 – 15.00 Uhr möglich ist. Es war 10.00 Uhr. Und draussen schüttete es noch immer. Der Besuch des höchsten Sakralgebäudes Skandinaviens (Dom St. Erik) drängte sich also geradezu auf. Dort wurden wir von wunderbaren Orgelklängen begrüsst und hatten bestens Zeit, uns diesen Dom näher anzuschauen. Wir waren uns in der Beurteilung immer einig (grossartig) – mit einer Ausnahme: Während wir vor dem prunkvollen Grabdenkmal von Gustav Wasa standen, gingen meine Gedanken ganz offensichtlich in eine völlig andere Richtung als die von Fredi. Der meinte nämlich nachdenklich und mit gespielt ernster Miene: «Siehst Du, der Mann liegt höher als die Frau. Das zeigt deutlich, dass er das Sagen hatte. So soll es sein.»

Ich muss mich verhört haben.

Die Silberbibel haben wir dann am frühen Nachmittag in der Stadtbibliothek tatsächlich auf Anhieb gefunden. Nicht so unseren Röbeli. Der Weg zurück zu seinem Parkplatz erwies sich als lang, etwas mühsam, gespickt mit Irr- und Umwegen. Sogar den botanischen Garten haben wir auf der Suche nach Röbeli kennengelernt. Immerhin: Es regnete nicht mehr.

Das Wetter in Schweden kann übrigens auch wunderschön sein.

Botanischer Garten Uppsala
Domkirche Uppsla